Dienstag, 1. April 2014

[R] Der Preis der Muse von Ralph B. Mertin

Normalerweise sind Kurzgeschichte nicht ganz so meins. Ich lese sie zwar ab und an, aber meistens fehlt mir dann doch etwas. Denn meiner Meinung nach können auf so kleinen Raum keine großartigen Geschichten entstehen. Weit gefehlt! Heute durfte ich eine Kurzgeschichte inhalieren, die mich absolut begeistern, entsetzen und erschüttern konnte! Ich habe heute den Preis der Muse kennen gelernt und bin der Meinung: das solltest du auch!






Der Preis der Muse
Ralph B. Mertin
(79 Seiten)
2,49 € 
ISBN: 978-3-426-43275-4
Leseprobe










Inhalt:

Christin ist mit ihrem Leben mehr als unzufrieden: Der Schreibtischjob als Versicherungskauffrau, der unerfüllte Kinderwunsch und die festgefahrene Ehe zu ihrem Mann Patrik münden in einer handfesten Depression. Als sie sich in einer psychiatrischen Klinik erholen und wieder auf die Beine kommen will, spürt sie ihren alten Träumen nach. Neben dem nie begrabenen Kinderwunsch kommt erneut das Verlangen danach auf, einen Roman zu schreiben.
In der Nacht des 1. April erscheint Christin eine Muse und bietet ihr einen Pakt an: Ich zeige dir die perfekte Geschichte, doch für das Finale tötest du deinen Mann. Überzeug, nie morden zu können, willigt Christin ein. Sie erwacht und beginnt zu schreiben.

Rezension:

Der Pakt mit dem Teufel

Nachdem das Debüt "Der Da Vinci Mörder" von Hernn Mertin mein Jahreshighlight 2013 geworden ist, war mir sofort klar, dass ich mir seine Kurzgeschichte "Der Preis der Muse" auch zu Gemüte führen würde.
Im Rahmen einer Knaur-Aktion wird nun jeden Monat eine Thriller-Kurzgeschcihte veröffentlicht, die etwas mit demjenigen Monat zu tun hat, in der sie erscheint. Mit dem Preis der Muse wurde zugleich ein wahrhaft grandioser Einstieg in diese Thrillerreihe gemacht.

Es geht darin um Christin. Eine Versicherungskauffrau die eigentlich schreiben will und der die Inspiration fehlt und sie sich in ihrem Leben festgefahren fühlt. Sie landet in einer psychiatrischen Einrichtung. Am 01.04 (Gruselstimmung- heute is der 01.04) erscheint ihr auf einmal eine Frau- eine Muse. Sie bietet ihr DIE GESCHICHTE ihres Lebens an, verlangt dafür auch nichts weiter als den Tod :D
Und sonimmt das traurige, höchst spannende Geschehen seinen Lauf.

Wie immer musste ich mich erstmal in die Kurzgeschichte einfinden, da Herr Mertin einen total charakteristischen Schreibstil hat. Nach wenigen Sätzen war ich jedoch wieder mittten drin, statt nur dabei. Die Geschichte wird nur auf sehr wenigen Seiten erzählt, aber hier hatte ich auf einmal nicht das Gefühl nur eine Kurzgeschichte vor mir zu haben.
Normalerweise lesen sich für mich Kurzgeschichten...unbefriedigend- eben kurz. Meistens vermisse ich einen Bogen, eine abgeschlossene, stimmige Geschichte. Hier hatte ich all das! Einen Showdown der früh einsetzt und den Leser unter Strom setzt. Eine Geschichte zum Mitknobeln (so etwas liebe ich immer besonders) mit Zahlen- und Wortymbolik (ok, hier weiß ich natürlich nicht, ob das auch so gewollt ist, oder ich mir das alles in meinem Leserhirn nur zusammen reime!).

Und eine überaus geniale Idee! Es ist eigentlich schade, dass der Preis der Muse bisher nur in Ebookformat erschienen ist, denn so kommt die Idee gar nicht richtig rüber. Aber in der Geschichte beginnt Christin eine Story zu schreiben und wenn da steht, dass sie auf Seite (z.b.) 15 etwas bestimmtes schreibt, dann ist diese Seite identisch mit der Seite die der Leser vor sich hat. Im Ebook kann dies leider nicht dargestellt werden- bei einer Printausgabe würde dies passen und zusätzlich zum Gänsehautfeeling führen. So etwas in der Art habe ich noch nie (!) gelesen.

Was weiter in der Story passiert, kann man ja nicht wirklich verraten- da sonst zu viel gespoilert wird. Ich kann an dieser Stelle nur dringend raten: lest diese Geschichte. Nehmt euch von dem perfiden Spiel der Muse gefangen und hofft lieber, dass sie euch nicht küssen wird :) Denn der Einsatz ist erschreckend hoch.

Und das Ende....! Mein Gott dieses Ende...ich musste aufkeuchen- war entsetzt...es hat mich zu Boden gebrettert...! Was für ein gelungenes Finale. Ich hatte richtige Gänsehaut- trotz heutigem Sonnenschein.

Der Preis der Muse ist ein entsetzlich guter Auftakt. Mich dürstet eindeutig nach mehr aus der Feder von Herrn Mertin, der sich in seinen Texten gerne von den großen Meistern (u.a. Goethes Faust) inspirieren lässt. Ein wahrhaft mystischer Thriller....!

So....und nun wäre es doch mal wieder Zeit für ein ganzes Buch von Ihnen Herr Mertin! Wie siehts denn aus? :P Könnte neuen Lesestoff vertragen.

Wie sieht das bei euch aus? Mögt ihr Kurzgeschichten? Ja? Nein? Oder konnte euch eine Kurzgeschichte wie mich in diesem Falle hier auch mal so sehr überzeugen?

6 Kommentare:

  1. ich bin auch kein Fan von Kurzgeschichten, aber das hört sich ja extrem spannend an!!! Leide rhabe ich keinen E-Book reader und werde mir auch keinen zulegen....
    LG Martina

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    1. Ja dann musst du einfach nur warten, denn 2015 veröffentlicht der Knaur Verlag die ersten 6 Kurzgeschichten als Buch. Also wird dann auch diese in Papierform erscheinen. Schau sie dir dann nochmal an! :)

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  2. Das klingt wirklich gut! Ich bin eigentlich auch kein sonderlicher Fan von Kurzgeschichten, aber die hier hat mir doch Appetit gemacht :-)

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    1. Ja, die ist aber auch toll! :) Normalerweise meide ich ja sonst Kurzgeschichten auch :D Aber wenn mir eine so besonders gut gefällt, dann muss das auch mal gesagt werden :)
      Liest du die Geschichte?

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  3. Hallo Ayanea, deine Rezi ist ja auch schon eine Kurzgeschichte, hihi. Klingt spannend.
    Ich wünsche dir ein schönes Osterfest.

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    1. Liesa, ich fand eben viele Worte, um diese tolle Kurzgeschichte zu beschreiben und zu loben :D

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